Drei Italiener - Baghetti, Taroni und Galiani - brechen mit einer von Alfa Romeo zur Verfügung gestellten brandneuen Alfetta zu einem unglaublichen Trip auf: In 29 Tagen und 14 Stunden prügeln die drei Gaskranken diese Alfetta über 26057 Kilometer vom Nordkap in Norwegen zum Südkap in Südafrika. Mich fasziniert seit meiner frühen Jugend die Alfetta. Und seit ich von dem Abenteuer dieser drei Burschen zum ersten mal gehört habe, sind sie auf immer meine Helden.
Inzwischen habe ich mir einen Traum erfüllt und gehöre zum Kreis der Alfettafahrer. Damit bin ich nicht alleine geblieben. Freunde von mir leben den selben Traum. Auch meine originale Alfetta aus dem Jahr 1972 ist nicht alleine geblieben. Vor etwa 10 Jahren verirrte sich eine sehr andere Alfetta in meine Garage. Rot Alles andere als original. Alles andere als gut erhalten.
Es handelte sich um ein in den 90er Jahren zum Rallyeauto aufgebautes und entsprechend eingesetztes Fahrzeug. Diese Alfetta trug die Narben unzähliger Motorsporteinsätze. Auf Asphalt, Schotter und zuletzt auf Eispisten war sie unterwegs. Genau dorthin wollte ich sie zusammen mit drei Freunden wieder bringen. Das haben wir auch geschafft und so waren wir - Flo, Waldemar, Jan und ich - in den letzten Jahren mit dieser Alfetta bei Eisrennen unterwegs.
Die Idee
Fahren auf Eis. Genauer: Alfettafahren auf Eis. Spikes hatten wir genügend von den Rennen. Da war ja auch noch die Geschichte dieser Italiener von 1973. Nordkap. Im Winter muß da Eis und Schnee sein. Im Februar dort hin zu fahren, mit einem fast 50 Jahre alten Alfa, auf eigene Faust ohne Vollpension und Helikopterservice. Klingt gut für mich. Für Jan und Frank klingt das auch ausgesprochen gut!
Alfetten schaffen das. Auch heute noch. Das beweisen wir allen Zweiflern, die sich nicht vorstellen können ohne die Hilfe moderner Assistenzsysteme den Bäcker um die Ecke unfallfrei erreichen zu können.
Uns drei war klar - wir reden nicht - wir machen das! Zwei Alfetten bringen wir ans Nordkap. Im tiefsten Winter. Dort werden wir meine Helden von 1973 - Baghetti, Taroni und Galiani - hochleben lassen!
Diesen Plan hatten wir 2019 gefasst. Dann aber kam Corona. Deswegen und aus beruflichen Zwängen haben wir den Trip verschieben müssen. 2024 aber ist es endlich soweit. Die Eisalfetta braucht eine Begleiterin: Franks silberne Alfetta wurde auserkoren und von Jan auf Rügen vorbereitet.
Die Alfetten Die Eisalfetta:
Einst in den siebziger Jahren ist sie als brave 1600er Limousine in Mailand vom Fließband gerollt. In den 90ern hat sie ein motorsportbegeisterter Alfa-Mechaniker als Teileträger mit Blechschaden erworben und zum Wettbewerbsfahrzeug aufgebaut. Nochmal 20 Jahre später haben wir Hand angelegt:
Bereit fürs Nordkapp:
Alfetta N° 2
Franks Alfetta stand seit Jahren unbewegt in einer Garage. Eine Prinzessin die nur wachgeküsst werden wollte war die silberne bei Leibe nicht. Zustand ungewiss. Standschäden erwartbar. Genauso stellte es sich dann auch heraus. Es wurde Jans Aufgabe, diese Alfetta fit für unser Vorhaben zu machen. Das war dann aber leider bei weitem nicht mit dem Beseitigen von Standschäden getan. Die silberne zeigte sich als hintertriebenes Miststück. Arbeit an Bremsen rundum, Radlager, Kühler, Elektrik war eingeplant. Dann aber sprang die Steuerkette über und der Motor war gekillt. Der dann reanimierte Motor konnte auf seiner Testfahrt nach Österreich leider auch nicht überzeugen und quittierte seinen Dienst drei wochen vor dem geplanten Start mit einem Kolbenkipper. Motor Nummer drei fand zwei Wochen vor dem Start seinen Platz:
Standheizung, langes gesperrtes Getriebe, viele Weitere Upgrades wie auch an der anderen Alfetta waren da aber schon verbaut. Die beiden sind also einsatzbereit.
Es geht los
Offizieller Start wird am Samstag, 17. Februar 2024 bei der GTÜ Prüfstelle in Hamburg, Kollaustrasse 166 stattfinden. Eine Woche später wollen wir Waldemar und Flo in Tromsö aufsammeln und von dort zu fünft weiter ans Nordkapp fahren. Die beiden werden uns eine Woche begleiten, bevor wir uns durch Lappland, Finland und Schweden auf den Rückweg machen.
Hier in diesem Blog im Transaxleforum könnt Ihr unseren Trip begleiten. Wir wollen Euch mitnehmen und von unterwegs erzählen. Die Spannung steigt. Es ist noch einiges zu tun, bevor es in 12 Tagen losgeht.
ciao a presto Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
Der Start rückt näher. Die Spannung steigt. Wir haben weder schon gepackt, noch sind die beiden Alfetten startklar. Kein Wunder für diejenigen, die uns kennen...... Auf Rügen und in Westerham parken beide Alfas noch auf den Hebebühnen.
In Wien hat Flo seine Drehbank angeworfen und passende Aufnahmen für die Zusatzfedern an der Hinterachse der Eisalfetta gefertigt. Die werden am Wochenende in Westerham eingebaut, damit die Gute auch dem ganzen Gepäck gewachsen ist.
In Essen kümmert sich Frank um Organisatorisches. Wieviel Bier dürfen wir mitnehmen, Werkzeug, Ersatzteile, Ausrüstung. Das Mautthema hat er seit heute gelöst:
Waldemar in Hamburg bereitet dagegen die Kollaustrasse vor. Dort in der GTÜ-Prüfstelle Kollaustrasse 166 zelebrieren wir am Samstag 17.02.2024 ab ca 12:00 den offiziellen Start unseres Raids. Beide Alfetten werden da nochmals professionell gecheckt.
Aus Rügen hört man verdächtig wenig. Ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen ist??? Jan liegt immer noch mit Schraubenschlüssel in der Hand unter der silbernen Alfetta. Letztes Wochenende hat er seit der Wiederbelebung des Fahrzeuges vor einem halben Jahr den nun dritten Motor eingebaut. Die erste Testfahrt soll vielversprechend gewesen sein.
Hier in Westerham bewege ich mich im Vergleich dazu weit im kosmetischen Bereich. Am Wochenende ist die letzte Gelegenheit die noch ausstehenden Arbeiten zu erledigen. Da die Alfetta für die Motorsporteinsätze keine Dämmung mehr hat, soll sie das gegen die skandinavischen Temperaturen noch bekommen. Dazu werden die Zusatzfedern mit den Teilen aus Wien verbaut, eine stärkere Lichtmaschine und Auskleidung vom Kofferraum um Tank und Batterie zu schützen fehlen auch noch.
Wartungsarbeiten sind schon erledigt.
Die Batterie hat jetzt einen Schutz vor im Kofferraum herumkullernden Gegenständen.
Es wird!!!
cap Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
Rügen sendet Lebenszeichen. Jan ist unter der silbernen Alfetta hervorgekrochen und er ist sich relativ sicher, die meisten Schrauben festgezogen zu haben. Mit der Testfahrt war er schonmal zufrieden.
Die rote Alfetta hat inzwischen einen nutzbaren Kofferraum. Batterie, Tank, Elektrik und Spritleitungen sind jetzt vor herumkullernden Gepäck geschützt!
Der nächste Haken auf der ToDo-Liste.
ciao a presto Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
heute geht es also - bei frühlingshafter Temperatur - los.
Ich wünsche euch viel Spaß, Schnee (nicht allzuviel) und Kälte (nur max bzw. min -30 Grad C ), und, dass ihr nach einem tollen, aufregenden Erlebnis wieder gut zurückkommt. Genießt die Zeit! Ich bin gespannt auf eure Berichte!
Burschen, ich wünsche euch einen guten Start und eine pannenfreie Fahrt für euer Abenteuer! Habt viel Spaß und eine schöne Zeit. Ich freue mich schon auf eure Geschichten und Berichte.
Die Eisalfetta ist bepackt. Ich habe keine Ahnung, was ich alles vergessen habe. Jetzt ist es auch egal. München ist schonmal erreicht - heute am späteren Nachmittag (nach der Arbeit) geht es los nach Hamburg.
Die Spannung ist von Tag zu Tag gestiegen und irgendwie bin ich mir gar nicht mehr so sicher, worauf wir uns da einlassen. Dieses Norwegen ist verdammt groß. Und noch viel länger......... Auf meinem Globus hat das irgendwie viel übersichtlicher ausgeschaut, als es jetzt auf mich wirkt.
Egal - jetzt gibt es kein zurück mehr.
cap Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
... irgendwie bin ich mir gar nicht mehr so sicher, worauf wir uns da einlassen. Dieses Norwegen ist verdammt groß. Und noch viel länger......... Auf meinem Globus hat das irgendwie viel übersichtlicher ausgeschaut, als es jetzt auf mich wirkt.
Egal - jetzt gibt es kein zurück mehr.
cap Werner
@werner Nu mach mal nicht auf weinerlich oder Waschlappen! Ihr werdet bestimmt eine tolle Zeit haben und alles Mögliche und Unmögliche erleben!
... ach ja, ich war auch schon am Nordkap - mit dem Mopped - aber zur Sommersonnenwendzeit! Da waren die Temperaturen für mich Waschlappen angenehmer.