Zitat von uwe im Beitrag #146...Aber ein bisschen Kritik muss auch möglich sein: Die Seebestattung finde ich nicht so toll. Ihr hättet den Reifen/das Rad besser entsorgen (lassen) können...
aber uwe... die haben doch nicht nur das eine rad entsorgt, die haben alle alten reifen ins meer geschmissen! und die bierdosen hinterher
Zitat von uwe im Beitrag #146Euere Tour und Berichterstattung gefallen mir immer noch sehr gut!
Aber ein bisschen Kritik muss auch möglich sein: Die Seebestattung finde ich nicht so toll. Ihr hättet den Reifen/das Rad besser entsorgen (lassen) können...
tstststs 🤣😇😜
Uwe Uwe, was denkst Du von uns.
Wir können doch einen guten Schmäh nicht einfach liegen lassen.
cap Werner
PS.: Die Jugoslawen haben sich die Zeremonie redlich verdient.
Ich bitte vielmals zu entschuldigen, dass ich so einen Verdacht geäußert habe. Eigentlich hätte ich wissen müssen, wie verantwortungsvoll ihr handelt. Es kam nur so einfach über mich ...
Ein letztes Mal starten wir zu fünft in den beiden Alfetten:
Von unserer Unterkunft in der Wildnis von Ringvassøya bis zum Flughafen Tromsoe sind es 70 Kilometer. Bei der Fahrt über die Insel zieht nicht nur die Landschaft an uns vorbei; wir sind relativ wortkarg und in unseren Gedanken blitzen die Bilder der letzten Tage auf.
Zurück nach Tromsoe:
Waldemar bleibt gleich am Flughafen; Flo´s Flieger startet am Nachmittag. Er gibt sein Gepäck auf und wir bringen ihn noch ins "Sentrum". Die Ölhallen der Mackbrauerei üben immer noch eine magische Anziehungskraft auf ihn aus.
Flughafen Tromsoe:
Hafen Tromsoe / Ölhallen:
Zu dritt folgen wir der E6 nach Süden um in Skibotn auf die E8 Richtung Finnland abzubiegen. Norwegen ist das Land der Berge. Als wir die Grenze zu Finnland in Kilpisjarvi erreichen, ändert sich die Landschaft.
Grenze nach Finnland:
Jetzt haben wir Lappland erreicht. Bis zur Schwedischen Grenze sind es etwa 120 Kilometer. Steppenartige Landschaft. Einsam. Auf der gesamten Strecke nur wenige einzelne Häuser. Dagegen war selbst Norwegen dicht besiedelt. Auf unserer Strecke in Finnland gibt es eine Tankstelle an der Grenze zu Norwegen und eine 100 Kilometer weiter an der Grenze nach Schweden. Wir erreichen sie mit den letzten Spritreserven und dürfen uns erstmal in eine Schlange anstellen. Keine anderen Autos - nein - jede Menge Motorschlitten, wo auch immer die herkommen, brauchen auch Sprit.
Grenze zu Schweden. Es bleibt einsam.
Galliani hat 1973 in seinem Reisebericht geschrieben: "Lappland ist die Wüste Europas, Kilometer und Kilometer in der Öde unter einem milchigen Himmel mit nie untergehender Sonne. Die Straßen sind in einem schlechten Zustand, aber Tausende von Kilometern bis zum Ziel fahren Baghetti und Taroni zu einem atemberaubenden Tempo: Hunderte von Kilometern nie unter 130 km/h." Da hat sich in den letzten 50 Jahren einiges geändert. Die Straßen sind in einem hervorragenden Zustand. Der Himmel ist klar, die Sonne geht auch unter - wir sind aber auch im Winter hier. Unser Tempo liegt um die 100 km/h. Schnell genug auf den Schneeresten der Straße. Wie die Wüste Europas kommt es mir immer noch vor.
Nach zweihundert Kilometern erreichen wir den ersten Ort auf der Strecke, in dem wir diese Nacht bleiben. Der hat den exotischen Namen: Gällivare. Hab ich noch nie gehört.
Mal schauen, was uns morgen erwartet.
cap Jan, Frank und Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
wow - Tromsö - Gällivare! Da habt ihr es aber laufen lassen - Respekt! In Gällivare sind wir im letzten Winter auch für ne Nacht gestrandet - was kann man da? Ich hab ausser nem hübschen Bahnhof nix gefunden Da bin ich ja sehr gespannt auf Eure Erfahrungen.
Falls ihr Richtung Lulea wollt, kann ich Euch die Route über Nattavara - Niemisel als Alternative zu den großen E´s empfehlen. ...viele soziale Kontakte dürft ihr auf dieser Route unterwegs allerding nicht erwarten
Die traurige Nachricht der Bestattung der Yugoslaven hatte mich heute doch auch sehr beschäftigt. Trage ich eine Mitschuld am plötzlichen Tod durch meine kritischen Nachfragen? Hätte man das Leben durch positiveren Zuspruch verlängern können? Erneutes Zweifeln als ich am Nachmittag die Räder am 916er meiner Frau der uns im letzten Jahr als 1.Hand Auto zugelaufen ist, gewechselt hatte. Vor Wochen - lange vor Eurem Reisebericht - hatte ich schon die neuen Reifen bestellt, da ich der Meinung war - DOT1804 geht überhaupt nicht, trotz 6-7mm und FULDA Heute, nach Euren Berichten muss ich mich doch fragen - DOT1804 ? - hätte man die nicht noch 20 weitere Jahre fahren können?
Freue mich in jedem Falle über Eure Reiseberichterstattung aus dem Norden und darüber dass Ihr gesund, munter und recht problemlos unterwegs seid. Weiterhin gute Fahrt in Lappland.
Polarlichter, einsame Strecken, Wildnis, Abenteuer. Das alles habe ich von zu Hause aus durch Deine tollen Berichte und Fotos. Sehr zu beneiden....irgendwie....[1tys-5w[1]]
Ja, ich habe mitbekommen, was man da machen kann. Wir haben Jungs getroffen, die mit Motorschlitten weite Stecken durch die Wälder unterwegs sind. Touren bis Finnland und Norwegen. In der Stadt sind nachts in den Straßen mehr von den Dingern unterwegs als Autos.
Lappland. Spannend.
Was gibt es hier? Bäume. Hunderte Kilometer lang nix als Bäume. Man fährt an Bäumen vorbei. Jan behauptet mitzuzählen. Angeblich hat er sich bei fünf Millionen verzählt........ Wir wissen also nicht wieviele es gibt.
Sonst gibt es nichts. Alle 50 Kilometer ein Verkehrsschild. Das ist so ziemlich die größte Abwechslung hier.
Für Abwechslung - nein - besser gesagt (An-)Spannung sorgt die rote Eisalfetta. Vor etwa 2500 Kilometern als wir zum ersten Mal in Tromsoe waren, hat sich ein Lager gemeldet. Wir haben es als eines der Lager vom Kupplungsschwung vermutet. Lästig, aber nicht tragisch bzw nicht die Funktion beeinträchtigend. In der Euphorie der Nordkapperstürmung haben wir dem gequälten Lager auch keine weitere Bedeutung beigemessen.
Aber wenn man hier in Lappland so dahinrollt - Stunde um Stunde - hat man eine Menge Zeit, sich Gedanken zu machen, den Geräuschen der Alfetta zu lauschen usw usf.... Seit der finnischen Grenze jammert das Lager wirklich herzzerreißend. Ich als Fahrer leide mit.......
Machen können wir leider nichts. So ein Lager hier aufzutreiben und zu tauschen - daran denken wir erst gar nicht. Wir haben zwar Werkzeug um die ganze Alfetta zu zerlegen und verdammt viele Ersatzteile dabei - so etwas aber nicht.
Bis Hamburg, dem ersten Ort an dem wir reparieren können, sind es noch über 2000 Kilometer. Es hört sich nicht wirklich so an, als könnten wir das aus eigener Kraft erreichen.
Daher beschließen wir, auf Driftchallenges in Nordschweden zu verzichten und stattdessen mit der Eisalfetta so weit wie möglich auf eigener Achse Richtung Heimat zu kommen. Mit viel Gefühl, dosierter Last und spielen mit der Kupplung versuche ich das Lager bestmöglich zu schonen.
Zitat von Heggi im Beitrag #154Falls ihr Richtung Lulea wollt, kann ich Euch die Route über Nattavara - Niemisel als Alternative zu den großen E´s empfehlen. ...viele soziale Kontakte dürft ihr auf dieser Route unterwegs allerding nicht erwarten
Den Tip werden wir beim nächsten Mal befolgen müssen. Wir planen um und suchen uns den kürzesten und hoffentlich harmlosesten Weg.
Also haben wir uns heute von Gällivare über Jokkmokk, an den Polarkreis gekämpft. Diesmal von Norden her.
Etwa 100 Kilometer weiter erreichen wir die nächste Siedlung: Arvidsjaur. Hier verlassen wir die E45 und wählen den direkten Weg nach Skellefteå an der Ostsee. Die soll zugefroren sein uns das ist sicher auch ein besonderer Anblick. Nur - wir sehen nix. Erstens verläuft die E4, der wir ab hier folgen nicht direkt an der Küste. Außerdem ist es nieselig und neblig.
Zitat von Heggi im Beitrag #154Freue mich (...) darüber dass Ihr (...) recht problemlos unterwegs seid.
Leider nicht so ganz. Vom Kupplungslager habe ich schon geschrieben. In Umeå bricht der Mechanismus vom Heckklappenscharnier an der roten Alfetta. Die Belastung mit den Rädern war nach 6000km wohl einfach zu viel. Nachdem Flo und Waldemar in Person und mit Gepäck ihren Platz frei gemacht haben, dürfen die beiden Räder von der Heckklappe in den Innenraum umziehen:
In Örnsköldsvik beschließen wir die Tagesetappe zu beenden und uns ein Quartier zu suchen.
Über 600 Kilometern waren es dann doch heute. Es lief letztlich besser, als heute morgen befürchtet.
Den Hotelparkplatz haben wir noch schnell zur Werkstatt umfunktioniert und die Spikes runter genommen. Ab jetzt - nach über 3000 Kilometern - geht es wieder auf Winterreifen weiter.
Drückt uns bitte alle die Daumen, dass es morgen so gut läuft wie heute. Wir haben immer noch über 1000 Kilometer bis zur Fähre.
cap Frank, Jan und Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
Jungs, Ihr schafft das locker! So eine Alfetta lässt sich nicht so einfach besiegen, erst recht nicht durch ein lästiges Lager. Lasst nix aus, fahrt einfach und macht Euch keine Gedanken. Und wenns gar nicht mehr geht dann steckt alte Socken in die Ohren - es gibt im Auto kein Radio um es lauter zu drehen...
Schöne Grüsse Waldek
Der einzige intelligente Grüne ist Kermit der Frosch
Moin!
Wir trafen uns am Polarkreis in Norwegen. Ich war auf dem Rückweg und Ihr auf Eurem Hinweg. Eine tolle Begegnung … Ich wünsche Euch noch viel Spaß, tolle Eindrücke und viel Glück mit den Wagen. Was sagte ich zu dem Sprit im Tank? 😀 Niemals nie weniger als 50 % im Tank haben, da es kaum Tankstellen gibt und man gerne im Schnee stecken bleibt … 😈🤪 Der hohe Norden ist faszinierend, beeindruckend und auch manchmal einschüchternd. Ich finde es schön, dass Ihr so viele liebe und hilfsbereite Menschen trefft.
Herzliche Grüße
Henning
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
In zwei Tagen legt unsere Fähre in Karlshamn mit dem Ziel Travemünde ab. Laut Google haben wir bis dorthin noch über 1000 Kilometer vor der Brust. Und das obwohl wir schon seit zwei Tagen durch dieses Land fahren. Die Dimensionen in Schweden sind ganz anders, als wir es als Mitteleuropäer gewohnt sind.
Einpacken und starten zur vorletzten Etappe:
Es ist immer noch neblig. Die Straßen sind frei. Es schneeregnet vor sich hin. Trotzdem sind die Spikes auf den Dächern der Alfetten bestens aufgehoben.
Das beleidigte Lager der roten Alfetta heult, quitscht, brummt und wummert im Wechsel. Aber es geht voran. Nach hundertfünfzig Kilometern taucht zum ersten mal ein Schild mit "Stockholm" auf der E4 auf:
Bis dahin sind es jetzt noch 380 Kilometer, die Hälfte bis zur Fähre. Wir wollen so weit wie irgend möglich kommen.
Lost in translation - lustige Namen gibt es in Schweden:
Zu sehen gibt es nicht allzuviel, selbst als der Nebel verschwindet und es wieder klarer wird. Freier Blick auf - Bäume. Hier sind sie größer und stehen dichter als in Lappland.
Wir tanken heute zwei mal.
Am Ende des Tages haben die beiden Alfetten 710 neue Kilometer gesammelt. Wir sind in Söderköpping, ein gutes Stück südlich von Stockholm angekommen.
Die Rote und ich hatten eine Menge Zeit uns zu unterhalten. Sie hat gemeint, sie würde gerne wieder mit nach Hause kommen. Ich solle sie nicht überstrapazieren. Früher hätte sie mit dem Sepp und dem Stefan auch eine Menge erlebt. Und die beiden auch nie im Stich gelassen. Aber das was wir jetzt auf ihre alten Tage mit ihr anstellen, wäre auch nicht ganz schlecht.
Ich mache einen Deal mit ihr: Sie bringt uns zurück nach Hause und wir sorgen für ihr Wohlbefinden und lassen sie auch in Zukunft lustige Sachen erleben. So eine Tour schweißt zusammen.
Morgen das Schweden-Finale!!!
cap Jan, Frank und Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........