Während wir gestern die silberne Alfetta ausgegraben haben, kam ein junger Bursche mit seinem Motorschlitten vorbei und hat sich sehr interessiert angeschaut, was wir da treiben. Er wollte natürlich wissen, woher wir kommen, was das für Autos sind, wohin wir wollen...... Ah, ja, die Hütte/Blockhaus/Chalet oder so - das wäre von seinem Onkel. Er bringt uns hin und das Anwesen war der Hammer:
Heute morgen hatten wir keinen Stress. Ausschlafen. Sachen wieder in die Alfetten sortieren.
Achja - kleine technische Revision war auch angesagt: Beim Ketten auf die Rote ziehen, hat Waldemar bemerkt, dass die Verschraubung vom hinteren rechten Stoßdämpfer sich gelöst hatte. Rechtzeitig. Wir haben noch nix verloren. Festschrauben und alles war wieder gut. Zweiter "Defekt": Die Rote hat angefangen zu klingeln. Hm..... Wir haben zwar eine Menge Werkzeug dabei, aber keine Zündpistole. Heute nach dem Tanken in Hammerfest war das Klingeln weg. In Hammerfest bei der ESSO gab es 98er E5 - Sprit der der Eisalfetta schmeckt. Die E10-Plörre, die man uns vorher untergejubelt hatte, mochte die Eisalfetta gar nicht. Klingeln und besch.... anspringen. Das war es mit technischen Malaissen.
Die silberne quält sich immer noch mit ihren Jugoslawen. Die lassen inzwischen gewaltig nach. Die Nägel wackeln in den Stollen inzwischen, wie die Milchzähne kurz vor dem Ausfallen.
Wir sind also in Skaidi (unser Übernachtungsort) gestartet Richtung Hammerfest. Nach ca 5 Kilometern verliert die silberne Alfetta die Führung auf der Hinterachse und kegelt über die Straße wie ein Brummkreisel. Der Einschlag in die Schneewand am Straßenrand war weich. Schäden: keine. Wir alle fünf waren jetzt absolut hellwach! Die Straße verläuft auf der Schattenseite vom Fjord und war spiegelglatt. IceTrophy Bedingungen, nur auf normaler Straße.
Sichtkontrolle - keine groben Schäden.
Der Fjord bis Hammerfest stellt sogar die Strecke zum Nordkapp in den Schatten. Grandiose Landschaft:
Nach gut 50 Kilometern erreichen wir Hammerfest:
Hammerfest selber war erstaunlich urban, großer Hafen und arktisches Flair. Gut hier gewesen zu sein. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Unser Ziel: zurück nach Alta, wo wir vor drei Tagen waren.
Zuerst zurück über die Kvalsund Brücke:
Dann über die extrem vereiste Piste hoch über eine offene, arg windige Hochebene, die zurück nach Alta führt. PKW wie auch wir werden dort von Sattelschleppern gejagt - und schließlich überholt. 18-Tonner nageln mit mindestens 90km/h über das Eis. Wir kommen kaum hinterher. Wenn so ein Gerät hinter dir auftaucht sollte man die nächste Lücke suchen........
Wieder ein Tag mit unfassbaren Eindrücken. Übrigens werden morgen unsere Jugoslawen ihr Werk beenden. Heggi, Deine Prophezeihung wird wahr werden.
Die Reifen kommen runter und der Prüfer in den Kofferraum........
cap Waldemar, Frank, Jan, Flo und Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
Das Ende der Jugoslawen. Leider haben sie in Alta nur noch einen einzigen (!) Hakkapeliitta in unserer Dimension. Dumme Sache, weil uns das genau gar nicht weiter hilft. Heggi, ich fürchte Deine Prophezeiung wird doch nicht wahr. Leider.
Plan B: sie silberne Alfetta rollt jetzt auf der Hinterachse mit ihren Winterreifen (Goodride, die ziemlich gut funktionieren). Vorne hat sie ihre Hakkapeliittas. Die Jugoslawen haben ausgedient und werden jetzt auf dem Oberdeck spazieren gefahren. Weiter gehts........
Unser Plan für heute: Fjordhopping von Alta aus in Richtung Westen. Bis Flo und Waldemar in Tromsoe am Flughafen sein müssen, haben wir noch zwei Tage. Für die beiden Tage werden wir uns Mühe geben und versuchen irgendeinen Blödsinn einfallen zu lassen. Auf den Straßen ist Eis. So gesehen sind wir mit der Ausstattung unseres Spielplatzes ausgesprochen zufrieden. Eis, Eis, Eis, Eis, Eis...........
Altabrücke:
An einem dieser Fjorde führt eine großartige Straße ca 30 km nach Øksfjord. Øksfjord selber hat ein nahezu karibisches Flair. Mit Sandstrand !!!
Und ein Yachthafen für die Schönen und Reichen.
Das Hoppala des Tages ist heute mir passiert. Ohne Auto übrigens. Es ist in Norwegen nicht nur auf den Straßen glatt. Auch auf der Hafenmole. Flo als Krankenschwester kann ich wirklich mit fünf Sternen bewerten.
Wir sind jetzt in einem Ort mit vielen "Ø"s und "Å"s. Lange unaussprechliche Namen haben diese Orte hier in Norwegen. Genauere Infos kann ich nicht geben.
Tunnel gab es noch zu sehen. Und Berge:
Morgen bauen wir mal wieder ein paar Fähren in die Route ein. Wenn es wieder so windig wird wie heute, wird das bestimmt ziemlich lustig.
cap Flo, Jan, Waldemar, Frank und Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
Unsere letzte Etappe zu fünft fängt heute morgen traurig an. Wir bestatten unsere Jugoslawen. Seebestattung. Eine wirklich würdige Zeremonie.
Der Trauerzug:
Letzte Worte, um ihr langes und zumindest zuletzt mit uns noch äußerst erlebnisreiches Leben zu würdigen:
Wir haben sie feierlich in Ihrem Seemannsgrab übergeben. Sie mögen ihren Frieden finden:
Die beiden letzten Überlebenden hatten wirklich ihren Dienst quittiert. Man konnte sogar sehen, wie locker die Nägel sind.
Wir, die Hinterbliebenen müssen uns für den weiteren Weg rüsten. Übermorgen wollen wir nach Lappland. Das werden vermutlich lange Etappen, vssl. auch im Dunkeln. Zwar haben wir schon bemerkt, dass die Leuchten am Dach der roten Alfetta nicht leuchten. Aber warum? Bis jetzt hatte es uns nicht so sehr gestört, weil wir ja fast ausschießlich bei Tageslicht unterwegs waren. Suchen, Probieren, Fehler lokalisieren.....
Schuldig war letztlich eine gelöste Masseverbindung in der Steckverbindung. Jetzt leuchtet alles und wir machen uns auf den Weg. Der führt uns über den Lyngenfjord mit der Fähre nach Westen.
Wir haben auffällig viel Gegenverkehr. Hundertschaften Geländewagen mit Abenteurerequipment auf dem Dach. Jede Menge alte Volvo Kombis, ein paar Porsche 911 und 924, aber auch ein paar witzige Vehikel: Motoradgespann, Toyota 6x6, /8, Ford Transit, UAZ Buchanka........
Das waren die Teilnehmer dieser Veranstaltung: https://superlative-adventure.com/baltic-sea-circle.html Da zahlt man viel Geld dafür, dass man auf Aufforderung Schneemänner baut und Norweger namens Björn sucht. Eh eine lustige Sache, aber jetzt nicht so unseres. Im Prinzip machen die das selbe wie wir. Nur eben organisiert und bespaßt. Betreutes Abenteuer halt. Als wir deren Abenteuerfahrzeuge gesehen haben, haben wir uns gefragt, was die noch vor haben???
Mit einem der Teilnehmer haben wir gesprochen. Der war nett und voll begeistert. Die anderen haben sich wohl über uns gewundert aber auch gefreut!
Zweimal war Schifferl fahren bis nach Tromsoe. Fähre Nummer eins nach Lyngseidet:
Fähre Nummer zwei führt von Svensby nach Breidvik:
Auf dem Schiff waren wir angeln. Wir haben einen Fisch gefangen und auf der Hutablage mitfahren lassen:
Hans haben wir ihn getauft.
Öl brauchen wir auch noch. Nicht für Hans sondern die Alfetten.
Unser Weg führt uns durch Tromsoe. Dort wollen wir 10W40 in adaequaten Gebindegrößen suchen. Bei dieser Suche haben uns dann Svein-Erik und Mina geholfen. Svein-Erik lebt in Tromsoe, ist auch ziemlich Alfa-verstrahlt und macht auch im Winter lustige Sachen. Mit Alfetten (auch auf V6 umgebaut) und 105er in ultrabreit. Mitglieder der Gemeinde findet man überall! Svein-Erik und Mina: es war uns ein Volksfest Euch getroffen zu haben!!!!!
Jetzt ist unser Ziel Ringvassøya. die zweite Insel nördlich von Tromsoe. Dort haben wir unsere Unterkunft - eine traumhafte Blockhütte mitten im Nirgendwo an einem zugefrorenen See. Zum letzten Mal nächtigen wir nahe dem 70ten Breitengrad.
Und heute sehen wir Polarlichter. Zum ersten Mal!!!
ciao a presto
Flo, Jan, Waldemar, Frank und Werner
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........
Euere Tour und Berichterstattung gefallen mir immer noch sehr gut!
Aber ein bisschen Kritik muss auch möglich sein: Die Seebestattung finde ich nicht so toll. Ihr hättet den Reifen/das Rad besser entsorgen (lassen) können...
Zitat von uwe im Beitrag #146Euere Tour und Berichterstattung gefallen mir immer noch sehr gut!
Aber ein bisschen Kritik muss auch möglich sein: Die Seebestattung finde ich nicht so toll. Ihr hättet den Reifen/das Rad besser entsorgen (lassen) können...
Denke nicht, dass der Jugoslawe im Meer gelandet ist, schon gar nicht mit der Ronalfelge, aber schöne Zeremonie
Zitat von uwe im Beitrag #146Euere Tour und Berichterstattung gefallen mir immer noch sehr gut!
Aber ein bisschen Kritik muss auch möglich sein: Die Seebestattung finde ich nicht so toll. Ihr hättet den Reifen/das Rad besser entsorgen (lassen) können...
Denke nicht, dass der Jugoslawe im Meer gelandet ist, schon gar nicht mit der Ronalfelge, aber schöne Zeremonie
Das hoffe ich jedenfalls! Die Fotos 1 - 7 zeigen eine schöne Zeremonie.
Zitat von uwe im Beitrag #146Euere Tour und Berichterstattung gefallen mir immer noch sehr gut!
Aber ein bisschen Kritik muss auch möglich sein: Die Seebestattung finde ich nicht so toll. Ihr hättet den Reifen/das Rad besser entsorgen (lassen) können...
tstststs 🤣😇😜
Uwe Uwe, was denkst Du von uns.
Wir können doch einen guten Schmäh nicht einfach liegen lassen.
cap Werner
PS.: Die Jugoslawen haben sich die Zeremonie redlich verdient.
Wenn man durch die Patina durchstochern kann, dann ist es Rost!!!..........